
Spannendes Finale in Sotschi steht bevor
Überraschung bei der Super-Kombination in Chamonix: Top-Favorit Ivica Kostelic gewann nicht - er war als Siebter nicht einmal nahe an der Spitze dran. Damit ist die mögliche vorzeitige Entscheidung in dieser Disziplin vertagt. In einer Woche findet in Sotschi (RUS) anlässlich der Olympia-Generalprobe die Entscheidung an. Gewonnen hat dafür Romed Baumann, der in der Abfahrt einen so deutlichen Vorsprung herausfuhr, dass er sich einen taktischen Slalom leisten konnte. Alexis Pinturault zeigte den besten Slalom und wurde dadurch Zweiter, knapp vor Beat Feuz. Damit führt Kostelic (236 Punkte) in der Kombination nun nur noch knapp vor Feuz (220).
Baumann im Speed klar vorn
Die Kombiabfahrt von Chamonix hatte Romed Baumann dominiert - sieben Zehntel nahm der Österreicher dem zweitplatzierten Lokalmatador Adrien Theaux ab, neun Zehntel fehlten dem Dritten Dominik Paris auf die Bestzeit. Selbst Top-Abfahrer Beat Feuz verlor 1,5 Sekunden auf Baumann. Als bester Techniker reihte sich Kjetil Jansrud (+1,85 s) auf Rang sieben ein, Top-Favorit Kostelic verlor bereits knappe drei Sekunden, Benni Raich sogar fast vier. Mit Ted Ligety war einer der bislang besten Kombinierer des Jahres nicht angetreten. Andreas Sander vertrat die Farben des DSV - musste aber bereits in seinem Element, der Abfahrt, mit 3,08 Sekunden Rückstand Federn lassen. Im Slalom kam erwartungsgemäß noch etwas hinzu. Mit Platz 24 verbuchte er dennoch einige Punkte.
Pinturault vor Kostelic
Im Slalom griffen die Franzosen Thomas Mermillod-Blondin (Platz neun) und Alexis Pinturault voll an. Vor allem Pinturault gelang ein exzellenter Lauf, der mit der Führung belohnt wurde. Auch Ivica Kostelic konnte das wenig später nicht toppen. Der Top-Taktiker kam nicht sofort in seinen Rhythmus und verlor auf Pinturault satte acht Zehntel - eine Überraschung. Christof Innerhofer gelang es ebenfalls nicht, die Bestzeit zu knacken - der Italiener ärgerte sich im Ziel sichtlich über den zwischenzeitlichen vierten Platz, Rang zehn stand für ihn final zu Buche.
Feuz darf sich freuen
Auch Carlo Janka verlor im kurzen Slalom mit zwei Sekunden zuviel, um ganz vorne hineinzufahren. Peter Fill machte es besser, musste sich ebenfalls hinter Pinturault und Kostelic anstellen. Richtig knapp wurde es bei Aksel Lund Svindal - er verpasste die Spitze um 22 Hunderstel, blieb aber vor Kostelic und verpasste als Vierter das Podium nur knapp. Vor dem Kroaten blieb auch - durchaus überraschend - Didier Defago, während Kjetil Jansrud seine Chance nicht nutzten konnte. Spannend in Bezug auf die Kombi-Kugel wurde es bei der Fahrt von Beat Feuz: Der Schweizer verlor zwar fast zwei Sekunden auf Pinturault, das hätte aber beinahe noch für die Führung gereicht. Nur neun Hundertstel fehlten, Feuz war dennoch zufrieden mit seinem Arbeitstag.
Baumann gewinnt deutlich
Mit dem weiteren Rennverlauf wurde die Piste schlechter, die Vorsprünge größer und das Slalom-Vermögen der Starter nahm ab. Dominik Paris vergab einen Top-Platz, als er ein Tor verpasste - wütend verließ er den Zielraum. Adrien Theaux brachte über 2,5 Sekunden Vorsprung auf Landsmann Pinturault mit, nach einer staksigen Fahrt fehlten im Ziel dennoch 22 Hundertstel - zeitgleich mit Svindal wurde er damit Vierter. Mit einem Polster von 3,27 Sekunden stieg Romed Baumann ins Rennen ein - und das sollte dann reichen. Ohne große Wackler fuhr er taktisch sauber und hielt 1,1 Sekunden seines Polsters bis ins Ziel, mehr als genug für einen souveränen Sieg.
Für die Herren geht es nun nach Sotschi zur Speed-Generalprobe für die Olympischen Winterspiele 2014. Neben einer Abfahrt dürfte die Super-Kombination zu einem spannenden Duell werden.